Italien 03

Am nächsten Morgen sind wir nun in die Toskana gefahren. Ich hätte nicht gedacht, dass es dort so hohe Berge, sehr enge und kurvige Straßen in tiefen Tälern und viele verfallene Häuser gibt. Erst als wir uns dem Ziel näherten, einem kleinen Bergdorf – weit weg vom geschäftigen Treiben in den Städten – sahen wir gut gepflegte Hauser, Vorgärten und Straßen. Unser Hotel lag direkt am kleinen Marktplatz neben der Kirche. Der Parkplatz war ein Stück entfernt, denn in den engen Straßen war kein Platz. Wir wurden sehr freundlich empfangen. Unser Zimmer war farbenfroh und stilvoll eingerichtet. Das Bad war sehr klein, so dass die Besitzer eine aus dem Waschtisch ausklappbare Toilette und ein Bidet installiert hatten. Es funktionierte trotz anfänglicher Bedenken.
Entgegen der Aussage der Bilder bei der Buchung gab es im Hotel kein Essen. Die sehr besorgte junge Besitzerin vermittelte uns ein Essen bei ihrem Onkel, der eine Pension betrieb. Dort gab es handfeste Hausmannskost. Nicht schlecht, aber durchaus ohne mediterrane Leichtigkeit.

Genau vor 25 Jahren waren wir an diesem wunderbaren Ort in der Toskana gelandet, nachdem unser gebuchtes Quartier schon nicht mehr geöffnet war. Es war eine einzigartige Anlage mit Olivenbäumen und Weinberg. Lena war noch kein Jahr alt, Emelie hat die Olivenernte gefilmt und die Schwiegermutter Irma hat sich mit uns dort erholt.
Damals haben wir uns noch nicht getraut im Laden Olivenöl und Wein zu kaufen, da wir befürchteten es uns nicht leisten zu können. Wir haben einige Zeit gebraucht, es wieder zu finden. Leider ist es jetzt verschlossen. Der Laden ist nicht mehr öffentlich zugänglich. Nur im Netz wird der edle Wein als Nobelmarke angeboten.
Von dort sind wir nach Lucca gefahren. Die wunderschöne mittelalterliche Stadt war voller Spiele-Fans, die sich als Spielfiguren verkleidet hatten. Die Stadt hat eine großartig erhaltene Stadtmauer, auf der man wunderbar flanieren kann. Wir haben erlebt, wie es früher einmal war, wenn man die standesgemäße Kleidung zeigte, so wie nun in der verrückten Verkleidung. Eigentlich war gar nicht so viel los in der Stadt. Man konnte sich aber an den Leuten kaum satt sehen.

Auf der Rückfahrt haben wir die alte Pilgerbrücke besucht, die jedem Hochwasser trotzen kann. Damals war der Umgang mit Hochwasser durchaus im Blick…