Englisches Sauwetter…

Heute hat es uns nun erreicht. Wir hatten bisher einfach zu viel Glück mit dem Wetter. Heute morgen regnete es stark. Mittags wurde es etwas besser. Aber am Nachmittag Regen und starker Sturm. Radfahren war ausgeschlossen, obwohl sogar Dagmar gerne gefahren wäre. Also haben wir uns erst mal Zeit genommen für das Frühstück. Ihr seht die Bilder vom kleinen, aber recht originell eingerichteten Speisezimmer. Es sind die Bilder der alten Vermieterin gemischt mit Dingen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit soll ein recht bekannter Poet als Kind hier im Haus gelebt haben. 
Das Frühstück ist wie immer üppig und es wird recht schweigsam eingenommen, da noch 14 andere Leute mit frühstücken. 
Unsere Idee war, dass das Wetter in Küstennähe besser wäre. Schließlich änderte sich das Wetter in Schottland ja auch alle paar Minuten. Weit gefehlt. Wir hatten eine schöne Schlossgartenbesichtigung. Das innere des Schlosses haben wir uns geschenkt, um dann rechtzeitig in der Gin-Destille anzukommen. So etwas geht ja immer.
Die Bilder der Zutaten sind keine Bestimmungsaufgabe für Lena, sondern ein erster Hinweis für Philipp oder Stefan, wenn sie selbst destillieren. Der mir schon etwas zu nobel erscheinende Einlasser (Chef der Marketing-Abteilung?) hat uns sehr deutlich gesagt, dass wir keine Chance mehr hätten, uns die Destille anzusehen. (Wahrscheinlich hat er geahnt, dass, wenn ich hinter die Geheimnisse der Destille gekommen wäre, wir hier eine kräftige Konkurrenz in Schmalkalden aufgebaut hätten. Oder er hat gesehen, dass ich meine Jacke beim Frühstück bekleckert hatte und das gerade in diesem Moment erst gesehen habe 🙁 .
Egal, wir haben deshalb nun auch keinen Gin gekauft und schon gar keinen Wodka oder Singlemalt (Alle so um die 30 Pfund pro Flasche…). Im Verkaufsraum gab es noch einen angeblich edlen Tropfen (100 Jahre alt) für schlappe 30.000 Pfund. Da hab ich kurz überlegt: Hätte er nicht so von oben herab mit uns geredet, hätten sie vielleicht die ganze Destille renovieren können. Aber so nicht 🙁 !
Also sind wir gleich weiter gefahren ans Meer. Dort war ans Baden nicht zu denken, obwohl das Wasser eine angenehme Temperatur hatte. (Gut dass ich kein Toupet trage. Es wäre nicht mehr zu retten gewesen. Lieber eine Glatze, die fliegt wenigstens nicht weg.)
Da der Wind uns bald weggeweht hat, sind wir zurückgefahren über eine traumhafte Straße (bei schönem Wetter), die sich in eine albtraumhafte Straße verwandelt hat. Es klingelt ja schon in meinen Ohren, wenn ich „single lane street“ lese. Wenn dann aber noch Nebel kommt mit ca. 15m Sicht, das ist die Krönung. Irgendwann taucht ein Licht vor einem auf, meist gerade dann, wenn man die Haltebucht hinter sich gelassen hat. Wahrscheinlich würden manche Leute viel Geld ausgeben für ein derartiges Fahrtraining. Wir hatten es umsonst.
Also haben wir uns heute Abend mit einem guten Essen im 3. Pub mit vier Sternen entschädigt. Toll. (Wer weiß, wo sie die Sterne alle herhaben.) Wenn man in der richtigen Stimmung ist und man feststellt, man lebt, ist einem der Preis nicht mehr wichtig. So geht es uns ja mal wieder mal besser als wir verdient haben 🙂 .
Dagmar schläft schon und ich werde mich nun auch zur Ruhe begeben. Morgen fahren wir in die Nähe von Oxford. Dort soll das Wetter besser sein, während es hier weiterregnet. (Hoffen wir das Beste, liebe Leser!)
Fast hätte ich es vergessen: Wir haben wieder mal Steinkreise besucht (einen uralten und einen imitierten im Garten). Unglaublich, was so ein Steinkreis für Menschen anzieht. Vor allem Inder und sogar Japaner. Ich bin der Meinung wir sollten das auch mal z. B. auf der Ebertswiese aufbauen bzw. „ausgraben“. Dann könnten wir uns wahrscheinlich vor Touristen nicht mehr retten. Manche Dinge sind eigentlich so einfach…

  

1 Kommentar

  1. Ich will noch schnell mal sehen, ob ich für Peternell und mich auch vier Sterne ✨ auftreiben kann 🙂

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